Lâ ilâhâ illâ Âllâh
  Das noble Wertesystem der Scharia
 

Warum wird die Scharia angegriffen?

Gerne wird die Scharia von den Medien als eine Ansammlung grauenhafter, willkürlicher Strafen dargestellt, um den Islam und seine Gesetzgebung als eine rückständige Lebensweise zu präsentieren. Ziel der westlichen Staaten hinter solchen Medienkampagnen ist es, ihre eigenen Gesellschaften gegen den Islam zu immunisieren sowie die muslimischen Gemeinden in ihren Ländern unter Druck zu setzen. Die Forderung nach der Reimplementierung der Scharia und die Rückkehr des Kalifats sollen zum Erliegen gebracht werden. Auch wenn sich der Ruf nach der Scharia auf die islamische Welt bezieht, sieht der Westen dennoch eine Gefahr darin. Denn die Ausrufung eines Kalifats in einem muslimischen Land könnte schlagartig die Regime in mehreren islamsichen Ländern destabilisieren und die gesamte islamische Welt in Aufruhr versetzen.

Aus den jüngsten Umfragen in muslimischen Ländern geht hervor, dass der Wunsch nach Wiedereinführung der Scharia in den Köpfen der Menschen gegenwärtig ist und es eine enorme Unterstützung dafür gibt. Und genau dass ist der Grund, weshalb die Scharia permanent attakiert wird. Was die muslimische Antwort angeht, so sollten wir diese Gelegenheit nutzen, um Nicht-Muslimen zu zeigen, dass die Scharia nicht nur eine Aneinanderreihung abschreckender, effektiver Strafen ist, sondern ein umfassendes Werte-System darstellt, dass sich mit vielfältigen Problemen, wie etwa der Kriminalität, der Armut, des Bildungs- und Gesundheitswesen und vielen anderen gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen, befasst. Dies ist auch eine gute Gelegenheit für die muslimische Gemeinschaft, mehr über ihr System zu erfahren, ihr Vertrauen in die politische Lösung des Islam zu vertiefen und ihre Forderung nach der Wiedererrichtung des Kalifats zu stärken.

Besteht die Scharia nur aus Strafgesetzen?

Die Scharia ist ein vollständiges Lebenssystem und nicht nur auf eine Reihe von Regeln oder Strafen begrenzt. Sie setzt sich aus folgenden Elementen zusammen, die aus der islamischen Überzeugungsrundlage (‘Aqida) hervorgehen. Diese sind:

1. Werte
2. Regeln
3. Strafen

Das Zusammenwirken dieser Komponenten sorgt für Frieden, Anstand und Harmonie in der Gesellschaft. Sie dürfen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden. Bei Ash-Shatibi, einem großen malikitischen Gelehrten, der die Scharia spezifizierte, heißt es: „Die Bedeutung der Scharia ist die Einschränkung der Rechtsmündigen (al-Mukallafun) durch das Vorschreiben von Grenzen in Bezug auf ihre Handlungen, Aussagen und Überzeugungen.“ (Muwafaqaat , Band 1, Seite 88). So kann man sehen, dass die Scharia nicht nur in Bezug auf die Strafen definiert ist, sondern auch als Vorschriften im Zusammenhang mit Handlungen und Überzeugungen der Menschen. Folglich sind diese Regeln ganzheitlich und umfassend ausgerichtet. Zum einfacheren Verständnis wurde sie in die oben genannten Elemente eingeteilt. Um zu verstehen, wie die Scharia effektiv die gesellschaftlichen Probleme anspricht, ist es wichtig, den Einsatz aller drei Elemente in Bezug auf die Probleme in der Gesellschaft in einer ganzheitlichen Form wahrzunehmen. Dies soll am Beispiel des Umgangs der Scharia mit Kriminalität veranschaulicht werden – ein Problem, das im Westen außer Kontrolle gerät, wenn man sich vor Augen hält, dass 1 Prozent der männlichen erwachsenen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten hinter Gittern sitzt, Vorbestrafte und auf Bewährung Entlassene sind darin nicht einberechnet.


Werte

Die Kriminalität steigt in den westlichen Gesellschaften aufgrund des Werteverfalls rapide an und nicht etwa wegen den mancherseits behaupteten Gründen wie Obdachlosigkeit, Drogensucht, Armut, Arbeitslosigkeit und geringe Schulbildung. Vielmehr sind die wirklichen Ursachen die Vergötterung der uneingeschränkten persönlichen Freiheit und der immer weiter um sich greifende Individualismus und Materialismus. Obwohl die Regierungen regelmäßig neue Gesetze erlassen, versäumen sie es, angemessen gegen die Kriminalität oder die Ursachen der Kriminalität vorzugehen. Die Scharia dagegen enthält Werte, welche der Kriminalität und der Verletzung der Rechte von Menschen vorbeugen. Im Folgenden seien einige Beispiele genannt:

a) Taqwa (Gottesfurcht): Die Gottedfurcht eines jeden Muslim ist die erste Instanz zur Verhütung von Verbrechen. Denn der Muslim hat Gewissheit darüber, dass Allah (s.w.t.), der Allwissende, vor Dem er absolut nichts verbergen kann, ihn am Tage des Gerichts für jede noch so winzige Tat zur Rechenschaft ziehen wird.

So heißt es im Koran: „Bei Ihm befinden sich die Schlüssel zum Verborgenen; nur Er kennst sie. Und Er weiß, was auf dem Lande ist und was im Meer. Und nicht ein Blatt fällt nieder, ohne dass Er es weiß; und kein Körnchen ist in der Finsternis der Erde und nichts Feuchtes und nichts Trockenes, das nicht in einem deutlichen Buch (verzeichnet) wäre.“ [Sura Al-an’am 6, Aya 59]

Diese Gewissheit hält ihn davon ab, verbotene Handlungen durchzuführen, auch wenn er möglicherweise in der Lage wäre, der weltlichen Strafe zu entkommen. Im Westen wird häufig Kriminalität deshalb ausgeübt, weil man meint, „davonkommen“ zu können. Eine englische Zeitung veröffentlichte am 2. September 2007 eine Statistik, dass im Laufe eines Jahres in Großbritannien 3.000 Verbrechen durch Personen begangenen wurden, die nicht verurteilt werden konnten, obwohl die Beweise für eine Verurteilung vorlagen. Das Problem war, dass diese 3.000 Verbrechen von Kindern im Alter bis 10 Jahren verübt wurden. Nach einer anderen Statistik sind 6 von 10 Jugendlichen in den armen Gebieten Großbritanniens der Meinung, dass Verbrechen sich auszahlen. Dies ist die Art von Gesellschaft, die in westlichen Ländern im Entstehen ist.

b) Moral: In westlich-säkularen Ländern schreibt das Gesetz den Menschen keine bestimmte Moral vor. Die geltenden Werte unterliegen einem ständigen Zeitenwandel. Folge dieser Dynamik ist, dass beispielsweise pädophile Parteien gegründet werden können, die auf rechtlichem Wege ihren Neigungen Rechnung tragen wollen. Ein anderes Beispiel ist die Korruption und Handlangerschaft unter den Politikern, die aufgrund ihrer Tätigkeit eigentlich am vertrauenswürdigsten sein sollten, jedoch in der Bevölkerung das grösste Misstrauen erwecken. Der Islam hingegen schreibt den Menschen vor, die Treuhand (Amana) – sei sie nun ein materielles Gut, eine vertrauliche Informationen oder ein öffentliches Amt – entsprechend verantwortungsvoll zu hüten.

c) Kollektive Verantwortung: Der Begriff „look away society“ („Schau-weg-Gesellschaft“) ist prägend für die Einstellung der Menschen in vielen westlichen Metropolen. Individualismus und Verantwortungslosigkeit seinen Mitmenschen gegenüber sind kennzeichnende Merkmale. Menschen brechen in den Straßen zusammen, sind offenkundig hilfsbedürftig oder werden sogar überfallen, ohne dass Passanten hilfeleistend eingreifen. Man zieht vorbei und möchte Zeitverlust oder jedwede persönliche Unannehmlichkeiten als Folge eines Eingreifens vermeiden.

Für einen gottesfürchtigen Muslim wäre es undenkbar, die Augen vor einem Unrecht, das vor ihm geschieht, zu schließen. Denn das Gebieten des Rechten, das Anprangern des Unrechts und der Einsatz zu dessen Beseitigung stellen im Islam eine Pflicht dar. Bleibt das Unrecht bestehen, so trifft die Sünde nicht nur diejenigen, die das Unrecht begangen haben, sondern auch jene, die es tatenlos hingenommen haben. Allein schon deswegen sind die Muslime dazu angehalten, alles ihnen Mögliche zu tun, um Unrecht zu beseitigen.

Allah (s.w.t.) sagt: „Denjenigen, die sich in Reue (zu Allah) wenden, (Ihn) anbeten, (Ihn) lobpreisen, die (in Seiner Sache) umherziehen, die sich beugen und niederwerfen, die das Gute gebieten und das Böse verbieten und die Schranken Allahs achten – verkünde (diesen) Gläubigen die frohe Botschaft“ [Sura At-Tauba 9: Aya 112]

d) Es wird berichtet, dass während der Herrschaft von Umar ibn al-Khattab (r.a.) ein Mann zu einem Haus kam und nach Wasser schrie. Die Bewohner des Hauses reagierten nicht, und der Mann starb. Umar befahl der Familie dann, Blutgeld (Diyah) an die Verwandten des Mannes zu zahlen. (Überliefert von Ahmad ibn Hanbal) 


Regeln

Gesetzessysteme in westlichen Ländern scheitern nicht nur im Kampf gegen die Kriminalität, sondern fördern diese sogar; und zwar deshalb, weil die Gesetze auf Werten basieren, die eine Gesellschaft überhaupt erst zu Fall bringen. So werden Gesetze erlassen, die die individuellen Freiheiten fördern, während die Interessen der Gesellschaft als Ganzes ignoriert werden: Gier, unbändiger Alkoholkonsum, unanständiges Verhalten - all das ist durch die Kraft des Gesetzes geschützt. Ist es da noch verwunderlich, dass die Kriminalität in westlichen Staaten fortlaufend steigt?

Im Gegensatz dazu hat die Scharia Regeln vorgeschrieben, die Kriminalität erst gar nicht entstehen lassen. Während in westlichen Ländern Glücksspiel und Alkoholkonsum intensiv propagiert werden, was direkt oder indirekt Kriminalität fördern kann, verwehrt die Scharia im Islam bereits die Zugänge zu solchem Übel, indem nicht nur die Straftat selbst geahndet wird, sondern auch Tätigkeiten, die solche Straftaten begünstigen.

Allah (s.w.t.) sagt: „O ihr, die ihr glaubt! Berauschendes, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind ein Greuel, das Werk Satans. So meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid“ [Sura Al-Ma’ida 5: Aya 90]

Die Achtung der Ehre und Würde von Frauen

Sieht man sich Produktwerbungen in westlichen Ländern an, die vornehmlich mit aufregenden Frauenkörpern geschmückt werden, so tritt das tatsächliche Frauenbild zutage, das in diesen Ländern vorherrscht. Mit solchen Darstellungen werden Frauen zu Sexobjekten degradiert, deren Weiblichkeit dazu verwendet wird, um Produkte besser verkaufen zu können. Auch wird den Frauen durch den Zwang modisch und schick aussehen zu müssen eine Kleidungsweise eingeredet, die ihre Reize betont, statt sie zu verbergen. Deshalb darf es nicht verwundern, wenn dann viele Männer die Frau nicht als Person, sondern nur das Weibliche in ihr sehen. Damit wird doch im Grunde das Bild der Frau als Sexobjekt erst recht verstärkt, anstatt es abzuschwächen und ihren Wert als Mensch zu betonen. Eine derartige Zurschaustellung weiblicher Reize, sei es in der Werbung oder auf den Straßen durch entsprechende Kleidung, fördert ja regelrecht die Sexualmanie und kann zu unkontrolliertem Verhalten wie Vergewatligung und Ehebruch führen. Ist es dann noch verwunderlich, dass nach offiziellen Statistiken jede vierte Frau im Westen bereits einmal vergewaltigt oder Opfer einer versuchten Vergewaltigung wurde?

Die Scharia erließ eine bestimmte Kleiderordnung sowohl für Männer als auch für Frauen, nahm eine generelle Trennung der Geschlechter vor und weitere Maßnahmen, die die Würde und Ehre der Frau in der Öffenltichkeit als auch im privaten Bereich schützen und ihre körperliche Unversehrtheit gewährleisten.


Strafen

Die Scharia, die sowohl Werte als auch Verhaltensregeln vorgibt, hat eine Reihe von effektiven Strafen zum Schutz dieser Werteordnung erlassen, um die Menschen vor verbrecherischen Handlungen abzuschrecken. Die Philosophie, auf der das islamische Strafsystem basiert, ist die Notwendigkeit, die Gesellschaft als Ganzes zu schützen und dadurch auch jedes einzelne Individuum. Dies erfolgt durch harte, abschreckende Strafen, die allerdings eine hohe Beweiskraft und ein ordnungsgemäßes Verfahren verlangen, um Fehlurteile so gut wie möglich zu verhindern. Im Gegensatz zum islamischen Strafrecht, werden in westlichen Ländern z. B. Sexualstraftäter in psychiatrische Anstalten eingewiesen, um wenige Jahre später erneut auf die Gesellschaft losgelassen zu werden, was nicht selten zu neuerlichen Vergewaltigungen durch diese Personen geführt hat. Beispiele hierfür gibt es genug. Strafen werden im Islam zur Abschreckung bewusst hart gesetzt, um Verbrechen zu verhindern und die Botschaft an die Gesellschaft zu senden, dass die Werte des Lebens, des Eigentums und der Sittsamkeit unantastbar sind.

Mit Bezug auf die Todesstrafe sagt der Erhabene (s.w.t.): „In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, o ihr, die ihr einsichtig seid, auf dass ihr euch fürchtet.“ [Sura Al-Baqara 2: Aya 179]

Die Schariah schützt das Leben, den gesellschaftlichen Anstand, die Menschenwürde, das Eigentum und schützt den Menschen vor sich selbst und seiner eigenen Versuchung, sodass Stabilität und Wohlstand in der Gesellschaft gewährleistet sind.

So sprach der Gesandte Allahs:

„Ein Hadd (von Gott für gewisse Vergehen festgelegte Strafen), der auf Erden vollzogen wird, ist besser, als dass es vierzig Morgen lang regnet für euch.“ (Abu Yala, Al-Bayhaqi, in ähnlichem Wortlaut auch bei Ahmad und anderen)

Schluss:

Muslime im Westen sollten den größeren Zusammenhang des gegenwärtigen Angriffs auf den Islam verstehen. Sie sollten erkennen, warum dieser Angriff gerade jetzt erfolgt, und sich die Argumente aneignen, um diesem Angriff entsprechend zu begegnen.
Sie sollten sich verstärkt und mit Nachdruck dem Ruf zur Gründung des Kalifats in den islamischen Ländern anschließen. Denn dieses Kalifat ist der einzige Weg, um die Scharia des Islam umfassend zu implementieren, mit all ihren Werten, Regeln und Strafgesetzen.

 
   
 
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